Stadtbahn Bonn-Niederkassel-Köln hat nichts mit Rheinspange zu tun

28.08.2020

Die Stadtbahnlinie Bonn-Niederkassel- Köln ist ein kommunales Projekt, welches in erster Linie vom Rhein-Sieg-Kreis in Zusammenarbeit mit den Städten Niederkassel, Bonn, Köln und der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) vorangetrieben wird und hat keinerlei Abhängigkeit oder Zusammenhang mit der von Bund und Land NRW geplanten Rheinspange 553.
Bis Ende 2019 wurden inhaltlich gleichlautende Beschlüsse von allen o.g. Partnern beschlossen.

Damit konnte die Stadtbahn Niederkassel Ende Januar 2020 beim GVFG- Bundesprogramm angemeldet werden und ist neben drei Maßnahmen auf dem Gebiet der Stadt Köln das einzige im Bereich der Bezirksregierung Köln, was uns als CDU Niederkassel stolz macht und die jahrelange Arbeit für dieses Projekt belohnt.

Ende dieses Jahres wird trotz der Corona-Pandemie die erforderliche Standardisierte Bewertung erfolgreich abgeschlossen, so dass im kommenden Jahr die nächsten Planungen bis zur Genehmigungsplanung beauftragt werden können. Bis zu 95% der Investitionskosten werden wegen der sehr guten prognostizierten Nutzerzahlen dieses Projektes von Bund und Land übernommen. Dennoch müssen die beteiligten Kommunen von einem Eigenkostenanteil von bis zu 44 Mio. Euro insgesamt ausgehen.
Diese gewaltige Investition, an der sich auch die Stadt Niederkassel anteilig beteiligen wird, ist nach Auffassung der CDU Niederkassel sinnvoll investiertes Geld für eine Anbindung unserer Stadt an die Stadtbahnnetze in Köln und Bonn.

Anders als bei der Rheinspange, die von Bund und Land geplant wird, liegt bei der Stadtbahn die favorisierte Linie bereits weitestgehend fest.
Vom Bonner Hauptbahnhof werden bis zur Kreuzung mit der Niederkasseler Straße in Beuel die Gleise der heutigen Linie 66 mitbenutzt. Von dort geht es auf der heutigen Busspur parallel zur Niederkasseler Straße auf direktem Wege nach Mondorf. Von Mondorf bis Lülsdorf werden die vorhandenen Gleise der RSVG-Güterbahn um ein Gleis erweitert und elektrifiziert. Nördlich der Berliner Straße in Lülsdorf geht es auf der immer noch erkennbaren und im städtischen Besitz befindlichen Trasse des alten Rhabarberschlittens über die Premnitzer Straße nach Norden, wo u.a. die Straße am Wolfspfädchen gekreuzt wird. Von dort Richtung Langel am südlichen Ortsrand Langel vorbei und dann über eine neue Rheinbrücke, die auch von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden kann, vom Ortsrand Langel auf die linksrheinische Seite im Bereich des Godorfer Hafens auf die dort vorhandenen Gleise der Rheinuferbahn (Linie 16).

Mit einer neuen Stadtbahn, die rein planerisch nichts mit der Rheinspange 553 gemein hat, wird man von Lülsdorf in nur 25 Minuten am Kölner Hbf oder von Mondorf in nur 15 Minuten am Bonner Hbf sein können.
Die Planungen zur Stadtbahn, die deutlich weiter fortgeschritten sind, als die Planungen der Rheinspange haben das Ergebnis erbracht, dass eine Stadtbahn an einer ganz anderen Stelle den Rhein überwinden muss, als eine Rheinspange für PKW den Rhein unter- oder überqueren müsste. Die in 2017 und 2018 von einigen vorgetragene Idee einer gemeinsam genutzten Brücke über den Rhein ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vom Tisch, da eine Stadtbahn nah an den Wohngebieten geführt werden muss, um Fahrgäste zu gewinnen und eine Rheinspange möglichst weit weg von Wohngebieten geführt wird und an leistungsstarken Landstraßen angebunden werden muss, während die Stadtbahn sich bei der Anbindung am bestehenden Stadtbahnnetz orientieren muss.

Die von vielen Menschen in Niederkassel angenommene Verknüpfung mit der Kölner Straßenbahnlinie 7 soll es nur indirekt geben, wenn die Stadt Köln ihrerseits die Linie 7 beim Bau einer Stadtbahn Niederkassel bis Langel verlängert und dort eine Umsteigefunktion von der Linie 7 auf die neue Stadtbahn Bonn-Niederkassel-Köln herstellt.

Bildunterschrift: Eine Rheinbrücke für Stadtbahn, Radfahrer und Fußgänger, wie hier in Kehl (BaWü), könnte auch südlich von Langel entstehen (Foto: Dr. Groneck/Rhein-Sieg-Kreis).