CDU irritiert über vertiefte Untersuchungen zu Rheinquerungsmöglichkeiten

29.10.2020

Die nun vorgestellten Varianten zur vertieften Prüfung der Rheinquerung werfen für die CDU-Fraktion Niederkassel mehr Fragen auf als sie Antworten geben. Marcus Kitz, Vorsitzender der CDU-Fraktion: „Offensichtlich sind einige der Varianten nur deshalb beibehalten worden, um später ausgeschlossen zu werden. Die teilweise absurde Linienführung mehrerer Varianten lässt nur diesen Rückschluss zu.“

So ist für die Christdemokraten auch nach Teilnahme am Fachgespräch des politischen Begleitkreises zur Planung der Rheinspange völlig unverständlich, warum es keine vertiefte Untersuchung einer Trasse (Nr. 3) von Godorf nach Lind auf dem direkten und kürzesten Weg nördlich von Weilerhof und Libur gibt und stattdessen von Godorf eine geschlängelte Linie östlich von Ranzel und südlich von Weilerhof (Nr. 4) vertieft untersucht werden soll. Auch Variante Nr. 5, die vom Evonikgelände nach Libur führt und dort eine große Rund nach Lind dreht, nährt den Verdacht, dass gewisse Trassen nur geprüft werden, um sie ausschließen zu können.

Zufrieden zeigt sich die CDU-Fraktion Niederkassel hingegen darüber, dass drei Tunnelvarianten zur Rheinspange in der jetzt durchzuführenden vertieften Untersuchung enthalten sind. Zwei davon nördlich von Wesseling-Urfeld und Niederkassel und eine zwischen Bornheim-Widdig und dem nördlichen Rand von Rheidt im Bereich der sogenannten Panzerstraße. Da die Tunnel sehr tief unter dem Rhein verlaufen müssen und somit auch einige Kilometer Länge haben würden, werden die Tunnelausgänge bei solchen Varianten auf Niederkasseler Stadtgebiet im Bereich der heutigen Umgehungsstraße oder sogar östlich davon liegen.

Aus Sicht der CDU sind nur diese Tunnelvarianten überhaupt eine Diskussionsgrundlage, denn auch die jetzige Vorstellungsrunde des Landesbetriebs Straßen.NRW hat deutlich gemacht, dass alle noch im Verfahren befindlichen Brückentrassen aus Niederkasseler Sicht völlig inakzeptabel sind. Alle Brückenvarianten würden eine massive Beeinträchtigung vom Mensch und Natur bedeuten und hätten zudem eine trennende Wirkung im Stadtgebiet.

„Einerseits fühlen wir uns als CDU-Fraktion gemeinsam mit den CDU-Fraktionen in Bornheim und Wesseling in unserer Forderung nach einem Tunnel bestätigt, andererseits wirft der Weg dahin doch viele Fragen auf, denn abwegige Varianten beizubehalten, nur um scheinbar mehr Auswahl zu haben, erscheint mir unlauter“, so Marcus Kitz weiter. „Dies habe ich auch klar gegenüber dem Planungsbüro und dem Landesbetrieb Straßen.NRW zum Ausdruck gebracht.“

Und abschließend: „Wir Niederkasseler müssen uns alle ständig aktiv in diesen Planungsprozess einbringen, um das Beste für unsere Bevölkerung und unsere Natur zu erreichen. Ein plumpes Nein führt zu nichts und verstellt später jegliche Mitwirkungsmöglichkeit. Dieses Projekt wird final in Berlin entschieden und dort müssen wir konstruktiv und auf Augenhöhe argumentieren und daher notfalls auch bereit sein, unsere Interessen vor Gericht zu erstreiten", so Kitz.